DER GEKLAUTE FREUD

Das ist ein Buch von Sigmund Freud. Ich habe es selbst erworben. Wobei “erworben” nicht stimmt, denn ich habe es vor vielen Jahren während einer Tramptour durch Ungarn in einem kleinen deutschsprachigen Buchladen in Szeged geklaut. Die Geschichte dazu steht in dem sehr schönen Buch, das gerade erschienen ist.

Dafür haben die beiden Herausgeber Tobias Nolte und Kai Rugenstein 365 Leute gebeten, sich ein Zitat von Freud auszusuchen und was dazu zu schreiben. Unter anderem Eva Menasse, Jürgen Habermas, Siri Hustvedt, Ingo Schulze oder Jonathan Franzen, die natürlich sehr viel klügere, interessantere und faszinierendere Texte geschrieben haben als ich. Aber ich kann damit angeben, mit ihnen in einem Buch zu sein. Und das habe ich hiermit getan.

Und jetzt ein lustiger Film über Penis-Neid.

WIE DAS SO IST *

Das ist Kurt Vonnegut. Heute ist sein 100. Geburtstag, und weil ich ihn so toll finde, habe ich überlegt, was ich schreiben könnte.
Erst habe ich lange überlegt und nichts geschrieben. Dann habe ich etwas weniger lange nachgedacht und ein bisschen geschrieben. Und am Ende habe ich gar nicht mehr überlegt und beschlossen, nur das Video unten reinzukleben.

Und hier noch ein sehr schöner Trickfilm, der zu einem Radiointerview entstanden ist. Gute Laune durch schlechte Laune oder NOTHING MEANS ANYTHING.

* Billy Pilgrims lakonischer Kommentar immer dann, wenn es nicht mehr schlimmer geht (Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug)

DER SCHÖNE 27. SEPTEMBER

Das ist ein Bild von einem schönen 27. September. Regen in Berlin, sonst nichts. Deshalb passt das Bild vielleicht ganz gut zu dem Gedicht, das mein Bruder Thomas an einem 27. September geschrieben hat.

DER SCHÖNE 27. SEPTEMBER heißt auch der Abend mit Jella Haase und Albrecht Schuch am 27.9.2022, 20 Uhr, im Pfefferberg Theater. Restkarten hier.

ZWEI FLIEGEN, EIN PAAR LEUTE
UND EIN SELTSAMER ZWISCHENFALL

Das ist das Skizzenbuch von Linn Sundqvist mit ihrer Hand. Linn kommt aus Göteborg in Schweden und ist Malerin. Ich habe sie während eines Stipendiums im Künstlerhaus Lukas in Ahrenshoop kennengelernt, und wir merkten schnell, dass wir einen ähnlichen Humor haben. Vielleicht sieht man das auch der Geschichte an, die wir gemeinsam erfunden haben. Ich habe sie aufgeschrieben, sie hat dazu gezeichnet. Leider hat die Zeit nicht gereicht, weswegen im Laufe des Filmchens statt Bildern lediglich Platzhalter mit Bildbeschreibungen erscheinen. Aber so ist das manchmal.


Und hier ist noch ein schönes Foto von Linn durch das abwesende Auge einer Sprotte.

DIE VERLASSENE HAUPTSTADT

Das ist der U-Bahnhof Dimitroffstraße (Danziger Straße) in Prenzlauer Berg. Fotografiert von Günter Steffen an irgendeinem Sonntagmorgen in Ostberlin. In den 80er Jahren ist der Fotograf oft durch die Straßen seiner Stadt gestreift und hat sie menschenleer fotografiert. Er hat sich ein Objektiv aus Japan besorgt, von dem er sich gute Aufnahmen erhoffte. Doch das Objektiv legte über jedes seiner Bilder einen Schleier, der die Aufnahmen ganz unwirklich erscheinen lässt – wie eine dystopische Traumsequenz.
Jetzt sind die Fotos im Bildband DIE HAUPTSTADT – Ostberlin in den Achtzigern erschienen (Herausgeber: Günter Jeschonnek). Begleitet werden die Bilder durch Ausschnitte aus dem bedrückenden Roman WIR von Jewgeni Samjatin, der möglicherweise Aldous Huxley zu SCHÖNE NEUE WELT inspiriert haben könnte.

THOMAS BRASCH IM BABYLON

Foto: AKUD/Lars Reimann

Das ist das Kino Babylon. Dort fand vom 22.-24. November 2021 ein Thomas Brasch-Festival statt. Drei Tage Bühne, Film und Musik mit Katharina Thalbach, der Bolschewistischen Kurkapelle Schwarz-Rot, Masha Qrella und Jella Haase & Albrecht Schuch (die im Film LIEBER THOMAS von Andreas Kleinert die Hauptrollen spielen).
Der wundervolle Fotograf Lars Reimann war an allen drei Abenden dabei und hat Bilder gemacht, die wir hier unten zu einem Film zusammengeschnitten haben. Die Musik darunter ist von Miles Davis. Es war eines von Thomas’ Lieblingsstücken.

Der Film LIEBER THOMAS läuft immer noch im Kino …

ERFINDER ERFUNDEN

Das ist der Minister des Königs von Frankreich. Er möchte, dass sein Chef gut ankommt beim Volk, doch das Volk kann den König nicht leiden und findet, dass er aussieht wie ein Schwein.
So ungefähr beginnt die Geschichte DER KÖNIG VOR DEM FOTOAPPARAT, die sich Thomas Brasch über den Erfinder der Fotografie Louis Daguerre ausgedacht hat. Sie ist eines von drei Erfindermärchen, die vor kurzem im Künstlerband HEUTE WIRD SICH ALLES ÄNDERN von Matthias Mücke erschienen sind. Die anderen beiden handeln von Alexander Graham Bell (Telefon) und Peter Henlein (Taschenuhr).
Diese Geschichten sind voller Phantasie und anarchischem Witz und werden durch die skurril-subtilen Illustrationen von Matthias Mücke zu einem grandiosen Gesamtkunstwerk, zu dem auch ein aufwendig produziertes Hörspiel gehört, das dem Buch beiliegt.
Und weil bald Weihnachten ist: Das Werk liegt neben vielen anderen sehr guten Büchern von und über Thomas Brasch vom 22.-24.11. auf dem Büchertisch beim Thomas Brasch-Festival im Babylon.

Hier ein kleiner Ausschnitt …

Sprecher: Stefan Kaminski (Berlin), Stefan Kaminsky (Leipzig) und Marion Brasch
Geräusche: Karlheinz Fabian
Tongestaltung und Mischung: Fritz Dittmann
Regie: Matthias Mücke

Und hier noch eine schöne Aufnahme der Geschichte VOM DICKEN HERRN BELL, DER DAS TELEFON ERFUNDEN HAT, gesprochen vom Schauspieler Rolf Ludwig und als Single 1974 bei LITERA erschienen.